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Endoprothetik nach AMIS und MyKnee

Künstliche Gelenke können die Lebensqualität verbessern

Künstliche Gelenke können die Lebensqualität verbessern

Einer unserer Schwerpunkte ist die Endoprothetik: Ob Hüft-, Knie-, oder Schultergelenk – manchmal ermöglicht erst der Einsatz einer Prothese ein schmerzarmes Leben. Wir wenden das AMIS- und MyKnee-Verfahren an.

AMIS-Operation - die sanfte Variante der Hüft-TEP

In der VAMED Klinik Bad Berleburg setzen wir konsequent auf die AMIS-Methode (Anterior Minimally Invasive Surgery) als Verfahren für die minimalinvasive Hüftendoprothetik. Dabei erfolgt der Eingriff über einen vorderen Zugang, bei dem keine Muskeln oder Sehnen durchtrennt werden. Dank spezieller Instrumente, OP-Tische und Technik bleibt die Muskulatur vollständig erhalten. Durch das Verfahren profitieren Sie von: 

  • reduziertem Schmerz durch Muskel- und Nervenschonung
  • früher Mobilisierung - oft bereits am OP-Tag
  • kürzerem Klinikaufenthalt und sanfterer Rückkehr in den Alltag

Wann ist eine Hüftendoprothese unter Umständen für Sie relevant?

1. Hüftarthrose (Coxarthrose)

Die Coxarthrose ist eine fortschreitende Gelenkverschleißerkrankung und eine der häufigsten Ursachen für eine Hüft-Totalendoprothese (TEP). Bei der Coxarthrose handelt es sich um eine Degeneration des Hüftgelenkknorpels mit Knochenspornenbildung, die sich in Schmerzen in der Leiste, Belastungs- und nächtlichen Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen äußert. Die Diagnose sichern wir durch eine gründliche klinische Untersuchung und unter Zuhilfenahme von bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder Magentresonanztomographie. Im Anfangsstadium oder bei einem moderaten Verschleiß, empfehlen wir zuerst die konservative Behandlung. Diese beinhaltet neben Schmerzmitteln auch Physiotherapie oder ein Gewichtsmanagement.

Erst wenn der Verschleiß und die damit einhergehenden Beschwerden zu groß werden, raten wir zu einer operativen Behandlung. Diese führen wir minimalinvasiv als AMIS-Hüft-TEP mit individuell angepasster Prothese (z. B. zementfrei mittels AMIStem-Schäften) durch. 

Die Rehabilitation beinhaltet:

  • Eine Mobilisierung bereits am OP-Tag oder am nächsten Tag
  • Eine schrittweise Steigerung: schmerzadaptives Gehen, Muskelaufbau
  • Einen Klinikaufenthalt meist 5–7 Tage mit sich anschließender Reha (optional)
  • Zuhause: Fortsetzung der Physiotherapie – insgesamt 6–12 Woche

2. Hüftkopfnekrose

Bei der Hüftkopfnekrose sterben Bereiche des Hüftkopf-Knochens aufgrund mangelnder Durchblutung ab, es kommt zu einem so genannten Knochenuntergang mit möglicher Gelenkkollapsbildung.Die Symptome äußern sich als zunehmend belastungsabhängige Schmerzen, die in Ruhe zunächst kaum spürbar sind. Die konservative Therapie besteht aus einer Entlastung bzw. aus einer kurzzeitigen Immobilisation des Gelenks bei gleichzeitiger Gabe von Schmerzmedikamenten. Bei fortgeschrittener Nekrose oder symptomatischer Gewebezerstörung führen wir eine AMIS-TEP durch.

Die Rehabilitationspahse verläuft identisch zu der nach einer Arthrose-TEP – Mobilisierung.

3. Hüftdysplasie

Die Hüftdysplasie ist eine angeborene Fehlbildung, bei der das Hüftgelenkspfannendach zu flach ist und das Risiko für Frühverschleiß birgt. Sie entsteht durch eine fehlende oder zu geringe Überdachung des Hüftkopfes durch die Pfanne. Sie bemerken beispielsweise Hüftschmerzen, Belastungs- oder Ruheschmerz und stellen Bewegungseinschränkungen fest? Dann könnte eine Hüftdysplasie die Ursache sein. Sicher sein können Sie nach einer Röntgenuntersuchung (Beckenübersicht mit Dysplasie-Winkel), die bei Bedarf durch eine Magentresonanz-Therapie ergänzt wird. Die konservative Therapie beinhaltet Physiotherapie zuer Muskelstabilisation sowie eine Schmerzbehandlung. Die operative Behandlung erfolgt im Frühstadium im Rahmen einer gelenkerhaltenden Umstellungsoperation und im Spätstadium durch eine AMIS-TEP. 

Die Mobilisation erfolgt sofort nach dem Eingriff, anschließend sind etwa 6–12 Wochen Physiotherapie erforderlich.

Ich wende das AMIS-Verfahren bereits seit über 10 Jahren an. Meine Patienten sind in der Regel sehr schnell wieder mobil und selbstständig.

Dr. med. Amiraga Amiri, Sektionsleiter elektive Hüft- und Knieendoprothetik

Knie-TEP im MyKnee-Verfahren

In der VAMED Klinik setzen wir auf das MyKnee-System - ein innovativer, computergestützeter und patientenspezifiescher OP-Ansatz, der eine optimale Ausrichtung der Prothesenkomponenten für jeden individuellen Patienten ermöglicht.

1. Kniearthrose (Gonarthrose)

Die Gonarthrose führt zu Knorpelverschleiß, Schmerzen und Bewegungseinschränkung im Kniegelenk und führt zu einer Degeneration von Knorpel und angrenzender Strukturen im Knie. Symptome äußern sich in Belastungsschmerzen, Steifigkeit oder Schwellungen. Die Diagnose sichern wir u.a. durch eine gründliche köperliche Untersuchung, Röntgen und ggf. eine MRT-Untersuchung. Bevor ein Gelenkwechsel erforderlich ist, prüfen wir, ob auch eine konservative Therapie für Sie in Frage kommt. Dazu zählen zum Beispiel eine Ruhigstellung, der Einsatz von Schmerz- und Hilfsmitteln oder Physiotherapie. Erst wenn das konservative Spektrum erschöpft ist, kann eine Gelenkersatzoperation für Sie sinnvoll sein. Der Eingriff läuft dann wie folgt:

  • Operative Therapie:
    • MyKnee Knie-TEP – computergesteuert geplant, patientenspezifische Schnittblöcke, minimalinvasive Ausrichtung
    • OP-Dauer ca. 1 Stunde, zementfreie oder hybrid befestigte Komponenten
  • Rehabilitation:
    • Mobilisation am OP- oder Folgetag
    • Muskelaufbau, schmerzadaptives Gehen
    • Klinikaufenthalt 5–7 Tage, Reha auf Wunsch
    • Weiterer Verlauf: 6–12 Wochen Physiotherapie, Gehtraining, Alltagstraining

Gut zu wissen!

Das Hüftgelenk ist ein Nussgelenk, auf dem ein großer Teil des Körpergewichts lastet. Es besteht aus dem Hüftkopf und der Hüftpfanne. Im Alter kann sich der Knorpelüberzug des Hüftgelenkes abnutzen, wodurch sich Ihre Beweglichkeit einschränkt und Schmerzen entstehen. Ursachen für Schäden am Hüftgelenk:
  • Gelenkverschleiß „Arthrose“ (bedingt durch Fehlstellung, traumatische Veränderungen oder Übergewicht)
  • Hüftgelenkdysplasie (angeborene oder erworbene Fehlstellung des Hüftgelenks, Verknöcherungsstörungen im Kindesalter)
  • Rheumatische Erkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis)
  • Hüftkopfnekrose (Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes)
  • Spätfolgen eines Morbus Perthes (kindliche Hüftkopfnekrose)
  • Spätfolgen einer Epiphyseolysis capitis femoris (jugendliche Hüftkopflösung)
  • Spätfolgen nach Knochenbrüchen des Hüftkopfes und der Hüftpfanne
  • Spätfolgen nach Infektionen des Hüftgelenks
  • Komplikationen bestimmter Stoffwechselerkrankungen (z.B. Gicht)
Das Kniegelenk ist ein so genanntes Drehwinkelgelenk, das den Oberschenkel- und den Unterschenkel miteinander verbindet und dem großen Druck des Körpergewichts standhalten muss - ein ausschlaggebender Faktor bei der Entstehung von Meniskenrissen. Die beiden halbmondförmigen Menisken bestehen aus Faserknorpel und dienen als Stoßdämpfer im Kniegelenk. Schäden am Knorpel, etwa durch Verschleiß (Arthrose) oder Verletzungen, verursachen starke Schmerzen und können Ihre Beweglichkeit einschränken. Ursachen für Schäden am Kniegelenk:
  • Gelenkverschleiß „Arthrose“ (durch Fehlstellung oder Übergewicht)
  • Fehlstellungen der Beinachse wie O-und X-Beine
  • Rheumatische Erkrankungen (rheumatoide Arthritis)
  • Spätfolgen nach Verletzungen (z.B. Kreuzbandriss) oder Brüchen im Bereich des Kniegelenks
  • Spätfolgen nach Erkrankungen des Kniegelenks wie Meniskusriss, Osteochondrosis dissecans
  • Spätfolgen bei Stoffwechselerkrankungen (z.B. Gicht)

Durch die Implantation eines künstlichen Gelenks (Endoprothese) können wir Schmerzen lindern und die Funktion von Hüfte oder Knie wiederherstellen. Im Rahmen einer Operation werden die abgenutzten oder beschädigten Oberflächen des Gelenks entfernt und durch künstliche Teile ersetzt.

Zur Implantation eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenkes bleiben Sie stationär in unserer Klinik. In dieser Zeit erhalten Sie täglich Physiotherapie und werden auf der Station bereits im Krankenbett mobilisiert. Nach Ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus ist eine Anschlussheilbehandlung in einer speziell ausgestatteten Reha-Einrichtung möglich. Unser Sozialdienst berät Sie gern über Ihre Möglichkeiten.

Dr. med. Amiraga Amiri

Sektionsleiter elektive Hüft- und Knieendoprothetik
Dr. med. Amiraga Amiri

E-Mail

Telefon

02751-802-1131/1134

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